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Thomas Hoor – “ alle werden wir uns “ – 18.2.23 – 19.3.23
verlängert bis 10.4.2023


art.hub.59, Marktstr. 59, 88212 Ravensburg



… frei nach Nietsche: werde der, der du bist.

„just take a look at yourself“, 70cm x 50cm, 2015.

Die Hängung der Bilder und Zeichnungen von Thomas Hoor ist wie nach einer Explosion: dicht nebeneinander, dann wieder mit großem Abstand, kurz unter der Decke oder auf Kniehöhe. Sie wirken wie mit Wucht an die Wände katapultiert.

Da sind zum einen die Tiere, die sich einer zutiefst menschlichen Regung hinzugeben scheinen: der Gorilla mit seiner überbordenden Freude (Birthday) oder der Maulwurf, der das Sonnenlicht genießt, auch wenn es weiß Gott nicht sein Element ist. Sie wirken leicht, pur, lebensfreudig und man fragt sich, wie kann das sein, ist doch das Leben in freier Natur wahrlich kein Honigschlecken?

Ganz anders die Menschen. Oft scheinen sie in einer ungeliebten Lage gefangen zu sein, die allzu komplex erscheint, als dass ein einfacher Ausweg sichtbar wäre. Sie wenden sich ab, treten provokant auf – wie die high-heel-tragende Punk-Rock-Sängerin – oder versuchen es gar mit einem Sprung aus hoher Höhe. Ausgang ungewiss. Sie wirken oft statisch, schwer, hilf- und hoffnungslos. Ihre Einsamkeit, Unsicherheit, vielleicht auch Resignation sind oft wiederkehrende Themen bei Thomas Hoor.

Nicht zuletzt die gesellschaftlichen Strukturen und ihre Missstände, allen voran die Kirche mit ihrem Missbrauch-Skandal und der Debatte um das Zölibat: der „bisexuelle Bischof“ versteckt sich unter einem Helm, um sich den Reizen der Außenwelt zu entziehen, ja keiner Versuchung ausgesetzt zu sein. Die Kuh beschwert sich über die „unmenschlichen“ Bedingungen auf den Viehtransporten: aber „keiner glaubt mir“.

Thomas Hoor ist kein Maler der „leisen“ Pinselstriche. Er kann zwar auch anders, aber meist trägt er dick auf, mit klaren, unvermischten Farben. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, legt den Finger in die Wunden, schont niemanden, auch nicht sich selbst. Aber bei allem Ernst ist fast immer auch ein Schuss Witz und Ironie mit dabei. Seine Energie entfaltet eine große Wucht.

Biografie
*1968, Altach, Vorarlberg
Höhere Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Wien,
Sommerakademie bei Josef Mikl, Studium Malerei an der
Akademie der Bildenden Künste Wien.
Studienaufenthalte Insel Chios in Griechenland und in Paliano bei Rom. Artist in residence in Bilbao als Teilnehmer des Austauschprogrammes der Kulturabteilung der Vorarlberger Landesregierung .
Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. Galerie Ardison, Palais Thurn und Taxis, Bregenz, Bezirksmuseum Margareten, Wien, Galerie Otwarta Pracownia, Krakau, Villa Claudia, Feldkirch, Galerie Aller Art, Bludenz.
Er lebt und arbeitet in Bregenz.

So erreichen Sie Thomas Hoor:
Tel.: +43 664 99926491
Bregenz, Vorarlberg.